Chanukka erinnert an die Wiedereinweihung des Zweiten Tempels in Jerusalem im Jahr 3597 des jüdischen Kalenders (165 v. d. Z.) nach dem erfolgreichen Aufstand der jüdischen Priester unter Matitjahu ben Jochanan gegen jüdische und nicht-jüdische Hellenisten. Dieser Aufstand ist im Ersten Buch der Makkabäer und im Talmud überliefert. Die Hellenisten waren Menschen jüdischen und nicht-jüdischen Glaubens, die von der griechischen Kultur, dem Lebensstil und der Philosophie stark beeinflusst waren. Selbst das mächtige Römische Reich war vor hellenistischem Einfluss nicht gefeit und übernahm viele Kulturgüter der Hellenisten. So stark war der hellenistische Einfluss damals in der antiken Welt.

Die jüdische Widerstandsbewegung der Hasmonäer/Makkabäer beendete die Herrschaft des Seleukidenreiches über Judäa, beseitigte den von den Hellenisten im jüdischen Tempel errichteten Zeus-Altar und führte den jüdischen Tempeldienst wieder ein. Die Hasmonäer entfernten die Altarsteine des Zeus-Altars, die die Seleukiden durch Götzendienst verunreinigt hatten, und errichteten einen neuen Altar. Deshalb wird das Fest „Chanukka“ – „Einweihung“ – genannt.

Der hebräische Begriff „Chen” bedeutet „Wohlgefallen”. So kann Chanukka auch bedeuten, dass die jüdischen Kämpfer in Gottes Augen Wohlgefallen fanden und angenommen wurden.

Chanukka gehört wie Purim zu den außerbiblischen Festen. Beide Feste sind untrennbar mit einem kritischen Zeitpunkt der jüdischen Geschichte verbunden. Bei Purim wollte Haman das gesamte jüdische Volk körperlich auslöschen und bei Chanukka waren es die Hellenisten, die die jüdische Identität auslöschen wollten. Hier wird die Strategie Satans deutlich, das gesamte Volk Israel körperlich und geistlich zu vernichten.

Auf geistlicher Ebene war das Ziel der Hellenisten bei Chanukka, die jüdische Identität zu zerstören. Welche üblen Methoden haben sich die Hellenisten damals ausgedacht? Sie versuchten, die jüdische Lehre mit hellenistischen Lehren zu vermischen. Dabei bedienten sie sich verschiedener direkter und indirekter Methoden, um die jüdische Identität zu zerstören. Gegen die Vermischung der jüdischen Lehre mit hellenistischer Lehre wehrte sich damals der jüdische Priester Matitjahu ben Jochanan und führte so einen erfolgreichen jüdischen Aufstand gegen die Hellenisten.

In der Bibel finden sich zahlreiche Stellen zum Chanukkafest. Chanukka wurde bereits durch den Propheten Daniel vorausgesagt. Daniel sagte auch voraus, dass das Chanukkafest von Gott angenommen wird.

Daniel 11,3–4
3 Es wird aber ein tapferer König auftreten und eine große Herrschaft gründen und tun, was ihm gefällt. 4 Aber wie sein Reich aufgekommen ist, so wird es auch zerbrechen und nach den vier Himmelsrichtungen zerteilt werden, aber nicht unter seine Nachkommen, und nicht mit gleicher Macht, wie er sie ausgeübt hat; denn sein Reich wird ausgerissen und anderen zuteil als jenen.

Daniel beschreibt hier, dass ein großer König auferstehen wird. Aus der Geschichte wissen wir, dass damit Alexander der Große gemeint ist. Er eroberte durch Feldzüge große Teile des griechischen Reichs bis nach Indien. Dadurch wurde Griechenland zur Weltmacht, doch nach seinem Tod wurde sein Reich in vier Teile aufgeteilt.

Daniel 11,21
21 An seiner Stelle wird ein Verachteter aufkommen, dem die königliche Würde nicht zugedacht war; aber er wird unversehens kommen und sich durch Schmeicheleien des Königtums bemächtigen.

Aus diesem Reich sollte ein König hervortreten, der sich gegen den Gott Israels stellte. Sein Name war Antiochus IV. Epiphanes. Von 175 bis 164 v. d. Z. regierte er in Israel. In seiner Regierungszeit war die schlimmste und härteste Prüfung für die gläubigen Juden, die zu Gott Israels treu waren und sich nicht den hellenistischen Lehren anpassen wollten. Unter Mithilfe einiger jüdischer Hellenisten versuchte er, das jüdische Volk bewusst mit hellenistischen Lehren und Lebensstil zu vermischen. Antiochus IV. wollte sein Reich durch eine gemeinsame Religion und Kultur einen. Er ersetzte den Gerechten Jochanan durch dessen Bruder, den Hellenisten Jehoschua, der unter dem griechischen Namen Jason bekannt war. Dieser missbrauchte seine neue Stellung, um unter den jüdischen Priestern hellenistische Bräuche zu verbreiten.

Daniel hat dies vorausgesagt.

Daniel 11,30–32
30 sondern es werden ihn Kittäerschiffe angreifen, sodass er entmutigt umkehrt, um seinen Zorn an dem heiligen Bund auszulassen. Das wird er auch tun und bei seiner Rückkehr sich diejenigen merken, welche den heiligen Bund verlassen. 31 Es werden auch von seinen Truppen zurückbleiben und das Heiligtum, die Zuflucht, entweihen und das beständige [Opfer] abschaffen und den Gräuel der Verwüstung aufstellen.
32 Und er wird die, welche gegen den Bund freveln, durch Schmeicheleien zum Abfall verleiten; die Leute aber, die ihren Gott kennen, werden festbleiben und handeln.

Daniel sagte hier voraus, dass das Volk Jisrael gegen den Gräuel wehren wird. Aus der jüdischen Geschichte wissen wir, dass hier der jüdische Priester Matitjahu ben Jochanan gemeint ist, da er den jüdischen Aufstand gegen Hellenisten geführt und gewonnen hat. Durch seine starken Gottvertrauen an Gott Israels konnte man den hellenistischen Anschlag abwehren und den verwüstenden Gräuel im Heiligtum beseitigen.

Daniel 8,13–14 
13 Und ich hörte einen Heiligen reden; und ein anderer Heiliger fragte den Betreffenden, der redete: Wie lange gilt dieses Gesicht, nämlich das von dem beständigen [Opfer] und dem verheerenden Frevel, dass sowohl Heiligtum als auch Opferdienst der Zertretung preisgegeben wird? 14 Er sprach zu mir: Bis zu 2 300 Abenden und Morgen; dann wird das Heiligtum gerechtfertigt werden!

Hier wurde der jüdische Tempel zu einem bestimmten Zeitpunkt verwüstet und dann wieder hergestellt. Mit dem Beginn der Aufstand im Jahr 171 und mit der Reinigung der Tempel im Jahr 165 sind es genau 6 Jahre und 3,5 Monate lang oder genau 2300 Tage! Hier erkennen wir die Macht Gottes und dass Gottes Wort immer wahr ist.

Dazu gab nach dem Sieg gegenüber Hellenisten auch noch ein Wunder im Tempel. Über das Wunder im Tempel wurde überliefert, dass Gott den Licht 8 Tage leuchten ließ bis der neue Öl geliefert wurde.

Was war damals passiert?
Nach dem Sieg an den Tempelgebäuden in Jerusalem reinigte man den Tempel vor hellenistischer Verunreinigungen. Dort fand man im zurückeroberten Tempel einen Ölgefäß, der mit dem Siegel des Kohen Gadol (Hohepriesters) verschlossen war. Diese würde nur für einen Tag reichen und die Herstellungsdauer und die Lieferung des neuen reinen Öls würden noch 8 Tage dauern. Das Wunder, dass es auch die sieben Tage danach – bis zur Herstellung neuen, reinen Öls – brannte, feiern wir deshalb Chanukka zur Erinnerung dieser Wunder.

Mit dem Öl-Wunder wurde endgültig klar, dass der Triumph der Hasmonäer nicht auf physische, geographische oder kriegstechnische, eben menschliche Ursachen zurückgeführt werden kann. Vielmehr entsprangen die Siegeszüge der Hasmonäer und die Vertreibung der Hellenisten der göttlichen Führung, wie der Prophet Daniel voraus sagte.

Warum feiern die messianischen Juden und Christen den Chanukka?
Der Grund dafür ist, dass Jeschua in den Tempelbereich ging um dort Chanukka zu feiern. Dies belegt das Buch Johannes 10, 22-24:

Johannes 10,22–24 
22 Es fand aber in Jerusalem das Fest der Tempelweihe statt; und es war Winter. 23 Und Jesus ging im Tempel in der Halle Salomos umher. 24 Da umringten ihn die Juden und sprachen zu ihm: Wie lange hältst du unsere Seele im Zweifel? Bist du der Christus, so sage es uns frei heraus!

Es ist kein Zufall, dass die religiösen Juden ausgerechnet an Chanukka Jeschua die Frage stellten, ob er der Messias sei. Deshalb antwortete Jeschua ihnen, dass seine Werke beweisen würden, dass er der Maschiach ben Yosef sei. Jeschua kam als Maschiach ben Yosef und bewies es durch seine Werke, denn er erfüllte alle Prophezeiungen über den Maschiach ben Yosef. Seine Werke und sein Charakter beweisen, dass er das wahre Licht war.

Johannes 8,12 
12 Nun redete Jesus wieder zu ihnen und sprach: Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt, wird nicht in der Finsternis wandeln, sondern er wird das Licht des Lebens haben.

Matthäus 5,14–16
14 Ihr seid das Licht der Welt. Es kann eine Stadt, die auf einem Berg liegt, nicht verborgen bleiben. 15 Man zündet auch nicht ein Licht an und setzt es unter den Scheffel, sondern auf den Leuchter; so leuchtet es allen, die im Haus sind. 16 So soll euer Licht leuchten vor den Leuten, dass sie eure guten Werke sehen und euren Vater im Himmel preisen.

Am Chanukka leuchtet 8 Tage lang die Lichterkerzen und darum erinnern wir uns an Jeschua, der als DAS LICHT der Welt zu uns kam.

Jeschua ist unser Schamasch!

Was bedeutet Schamasch? Beim Anzünden der Chanukkakerzen wird Schamasch-Kerze die anderen Kerzenlichter anzünden. Jeschua ist das Licht der Welt und wird die Kerzen anzünden. Deshalb ist Jeschua unser Schamasch. Siehe Video unten zur besseren Verständnis, was Schamasch genau bedeutet!

Im Anschluss die weitere 5 wichtige Punkten, warum die messianische Juden Chanukka feiern:

1. Chanukka erinnert uns daran, dass wir nicht zur Welt gehören und unser Körper der Tempel Gottes ist und Ruach HaKodesch (Heiligen Geist) in unser Körper wohnt. Jeschua hat unser Körper gereinigt und unser Körper darf nicht wieder durch weltlichen und hellenistischen Einflüssen verunreinigt werden wie damals. (1.Korinther 6,19-20 und Römer 12,1-2)

2. Chanukka erinnert uns, wachsam zu sein und nicht durch falschen weltlichen und hellenistischen Lehren täuschen zu lassen und auch nicht vor dem Anti-Maschiach (Antichrist), der in den Zukunft am Ende der Endzeit im Tempel sitzen wird und sich als „Gott“ nennt. (2. Thessalonischer 2,3-12, Offenbarung 13,1-18)

3. Chanukka erinnert uns, dass wir bereits in der Endzeit leben und gegenüber weltlichen und hellenistischen Verführungsmethoden standhaft bleiben sollen. (Markus 13,13-16 und Matthäus 24,15-31)

4. Chanukka erinnert uns, dass Jeschua der Weg zum Gott Jisraels ist. Er ist der gute Hirte ist, dass wir in ihm Sicherheit finden werden. (Johannes 10, 9-11 und Johannes 10,25-28)

5. Chanukka erinnert uns, dass Jeshua das Licht der Welt ist. In ihm ist keine Finsternis. Jeschua ist der Schammasch-Kerze, der über unser Leben leuchten wird. (Johannes 8,12)